2021:  In Deutschland unterwegs

August / September 2021

 

Endlich - und kaum zu glauben: ich war wieder einmal unterwegs.

 

Anfang August bin ich gestartet und zunächst queerbeet auf Landstraßen bis Limburg a.d.Lahn gefahren – eine schöne neue Erfahrung. Allerdings kommt man nicht besonders schnell voran.
Erste Übernachtung auf einem Stellplatz in Kreuzwertheim, direkt am Main. Es tat so gut wieder einmal im WoMo zu übernachten.
Ab Limburg bin ich dann Autobahn bis Köln gefahren, mein erster längerer Aufenthalt um dort Freunde und Verwandte nach fast 3 Jahren Abstinenz wieder einmal zu besuchen, und eigentlich war die Zeit wieder viel zu kurz.

 

Weiter ging es dann irgendwann Richtung Hannover. Da es quasi auf dem Weg lag, machte ich einen Zwischenstop bei den Extern-Steinen. Ein erster Besuch am Nachmittag zeigte mir, dass sich wohl ein Besuch am frühen Morgen wegen der Lichtverhältnisse besser eignen würde. So übernachtete ich in der Nähe bei einem Yoga-Zentrum (auf einem Parkplatz) und war früh am nächsten Morgen erneut bei den Steinen.

 

In Hannover übernachtete ich auf dem Campingplatz Arnumer See, der überwiegend von Wochenendhäusern geprägt ist, dazwischen gibt es ein paar Flächen für Camper, durchaus brauchbar als Etappenplatz, mit schönem Blick auf den kleinen See.

 

Auch in Hannover besuchte ich liebe Verwandte.

Als ich nach einem Abendessen zurück auf den Platz kam, war dieser ziemlich voll und neben mir stand im Abstand von etwa 1,5m ein großer weißer Wohnwagen.

 

Kuschelcamper - igitt!

 

Und mit "groß" und "weiß" stehe ich ohnehin etwas auf Kriegsfuß, egal ob WoWa oder WoMo, da habe ich so meine Erfahrungen.

 

Dieser Abstand war mir entschieden zu eng und so blieb mir nichts anderes übrig, als mein WoMo noch ein Stück zu versetzen, was immerhin möglich war.

 

Nach diesem Verwandten-Besuch ging die Tour dann weiter Richtung Osten. Ich wollte an den Mecklenburgischen Seen noch einmal - wie im letzten Jahr - paddeln.

 

Eine Zwischenübernachtung in Tangermünde (hübscher Ort mit nicht so hübschem Stellplatz) bescherte mir einen dicken Finger, denn irgend ein Insekt war wohl beleidigt als ich es abschütteln wollte und stach gleich mehrfach zu.

 

Ich hatte mir einen Campingplatz in Wustrow vorgemerkt, aber als ich dort bei strömendem Regen ankam, stellte sich heraus, dass es nur ein reiner Zeltplatz (für Paddler) war. Leider hatte ich genau dort keinen Internetempfang um einen anderen Platz zu suchen.

 

Ich bin dann ein wenig nach Bauchgefühl und Straßenkarte weitergefahren und fand in Wesenberg einen angenehmen Wohnmobilstellplatz, direkt an einer kleinen Marina, ein guter Ausgangspunkt um ein kleines Flüsschen in der Nähe zu erkunden. Allerdings war das Wetter zunächst noch nicht brauchbar. 2 Tage hat es mehr oder weniger geschüttet. So nutzte ich einen der Regentage um in Neustrelitz meine Vorräte aufzufüllen. Mein Navi bescherte mir eine unfreiwillige Stadtrundfahrt. Wer kein Stadtmuffel ist, der sollte sich die Stadt ruhig mal näher ansehen.

 

Endlich wurde das Wetter dann brauchbar und ich bekam meine erste Paddeltour.

 

Wegen meines lädierten Knies hatte ich zunächst etwas Bedenken, denn ich musste an einer Schleuse aussteigen und umtragen (geht oft schneller, als auf's Schleusen zu warten). Ich bekam Hilfe beim Aussteigen durch einen anderen Paddler, aber letztlich waren die Bedenken unbegründet – mein Knie blieb ok, und danach konnte ich auch ohne Hilfe wieder ein- und aussteigen.

 

Ein kleines Dschungelflüsschen, ca. 3,5 km lang, versetzte mich in eine andere Welt. Es ist herrlich in diese Wasserwelt einzutauchen, aber auch schön danach wieder auf eine größere Wasserfläche mit Weitsicht hinausfahren zu können.

 

Den gleichen Weg dann wieder retour.

Auf dem Rückweg kam ich gerade zum richtigen Zeitpunkt an der Schleuse an und konnte mitschleusen.

Ein wirklich schöner Tag!

 

Nun konnte ich weiterziehen. Logistisch macht es Sinn immer auf einem Weg einkaufen zu fahren, also ging es zunächst nochmals nach Neustrelitz und anschließend auf einen Campingplatz im Großraum Lychen/Fürstenberg.

Hier war ich letztes Jahr schon einmal, aber dieses Jahr war ich eindeutig zu früh dort. Der Platz war ziemlich voll und ich ergatterte noch einen der letzten Plätze. Nun stand erst mal Wäsche waschen auf dem Programm, in der Sonne sitzen (endlich mal) und am Abend eine große Pizza vertilgen im Lokal am Platz.

 

Am nächsten Tag kam mein Fahrrad zum Einsatz. Ich wollte erkunden, wie es in diesem Jahr mit der Schleuse geht (voriges Jahr gab es ewig lange Wartezeiten), ob ich ggf. mein Boot umtragen könnte (im letzten Jahr war weniger Wasser in der Zufahrt und ich hatte mir den Ausstieg dort nicht zugetraut), oder ob ich notfalls mit Auto auf einen bestimmten Parkplatz fahren könnte um jenseits der Schleuse einzusetzen. Meine Erkundigungen brachten ein positives Ergebnis. Ich hängte noch eine kleine Runde Fahrradfahren dran – es sind hier einige Radwege ausgeschildert. Anschließend noch etwas Sonnen-Relaxen (was für ein Leben!). Abends wurde es frisch und die Mosquitos versuchten mit allen Tricks in mein warmes WoMo zu gelangen, aber da bin ich inzwischen relativ gut gerüstet um das zu verhindern.

 

Aus der Dachluke heraus konnte ich einen schönen Sonnenuntergang fotografieren.

 

Einen Tag später stand dann wieder ein Paddeltag auf dem Programm, und zwar wollte ich u.a. die Woblitz paddeln, jenseits der Schleuse, denn im letzten Jahr hatte ich mich auf die Gewässer diesseits der Schleuse beschränkt.

 

Ganz problemlos und ruckzuck konnte ich mit großen Booten mitschleusen und los ging es.

Zwischendurch zogen Wolken auf aber letztlich blieb es trocken. Nach einer Pause auf einem Paddler-Rastplatz paddelte ich auf gleicher Strecke zurück.

Ich traf unterwegs meine Nachbarn vom Campingplatz und wir wollten gemeinsam zurückschleusen. Aber es dauerte dann über eine Stunde, da ein Ausflugsboot mit etlichen Passagieren an Bord Vorrang hatte.

 

Trotzdem war es wieder ein schöner Paddeltag.

 

2 Tage später sollte es eigentlich weiter gehen zu einem anderen Gewässer. Aber am Morgen beim Frühstück geschah es: beim Biss in ein frisches Brötchen brach mir ein Stück aus einem Zahn heraus. Außerdem hatte ich seit der Nacht (vermutlich) wieder eine Harnwegsinfektion. Ich entschloss mich daher die Reise abzubrechen und nach Hause zu fahren.

 

Immerhin, ein „Highlight“ konnte ich auf dem Rückweg noch ansteuern, da es quasi „auf dem Weg“ lag:

das Ringheiligtum von Pömmelte (bei Magdeburg). Da hatte ich vor Kurzem eine Reportage im Fernsehen gesehen und das interessierte mich. Ähnlich wie in Stonehenge, nur mit Holzpfählen, haben unsere dort ansässigen Vorfahren ein Heiligtum konstruiert, das nun nachgebaut worden ist. Besonders in den Abendstunden sollte es besonders schön wirken (mit Sonnenuntergang).

Ich kam auch rechtzeitig dort an, nur im Laufe des Tages war der Himmel immer milchiger geworden, einen schönen Sonnenuntergang würde es nicht geben, trotzdem natürlich ein paar Fotos.

Danach ging es dann zügig nach Hause.