Die Google-Maps-Karte zeigt meine Übernachtungsplätze. Man kann die einzelnen Punkte anklicken um das jeweilige Datum und eine Erklärung angezeigt zu bekommen.
29.12.2024
Nun bin ich also mal wieder zu einer Reise gestartet.
Im Gegensatz zu sonst, habe ich nur eine grobe Idee, wohin die Reise gehen wird, zumindest weiß ich:
durch Frankreich hindurch nach Spanien. Lassen wir uns überraschen.
Beim Start zu Hause waren es -7° und Sonnenschein als ich losfuhr, die meiste Zeit war dann aber Nebel.
Mein erster Halt ist - wie schon so oft - Neuenburg am Rhein.
Und dann ist es ja wie wenn man eine Ferienwohnung bezieht, man muss sich erst ein wenig sortieren und einrichten...
30.12.24
Na? Da staunt ihr, oder? Bin schon fast durch, durch Frankreich. Ich staune selbst.
Aber wenn man nichts sieht (weil dichtester Nebel ist), dann kann man auch fahren bis die Sonne auftaucht. So habe ich es gemacht. Auf den letzten 10 km zeigte sie sich. Hurra!
Nur leider, auf dem Stellplatz, den ich mir ausgesucht habe, an einem kleinen See, ist niemand, außer mir. Ich war jetzt auch schlicht zu müde um noch weiter zu fahren.
31.12.24
Gestern abend war dann übrigens doch noch ein weiteres Wohnmobil gekommen.
Was für ein Tag, dieser letzte Tag des Jahres 2024!
Er begann wunderschön mit Sonnenschein und kalter, klarer Luft. Herrlich.
Ich fuhr zunächst zu einem Kur- und Badeort: La Bourboule, einen lieben
Dank an dieser Stelle für die Inspiration von Gaby und Jürgen Reinerts von Camping-Bus.de. Eine schöne Fahrt bis
dorthin, vor mir strahlten die schneebedeckten Bergspitzen des Massiv des Sansy im Sonnenlicht. Ich musste ohnehin noch Kleinigkeiten einkaufen und es lag quasi auf dem Weg. Mondäne Bauten,
teilweise in Renovierung begriffen, entlang der noch jungen und wilden Dordogne, aber die besten Tage hat der Ort wohl hinter sich. Zweifelsohne hat er einen gewissen Charme. Ein blaues Haus
konnte ich nicht links liegen lassen: das Haus der Bärchen. Bei wärmerem Wetter klettern sie schon mal außen an der Fassade herum (hatte ich auf Fotos gesehen). Heute war's wohl zu kalt und sie
blieben hinter der Glasscheibe. Ich fuhr dann weiter nach Ussel, dort gibt es einen Stellplatz von der Kette Camping Car Park und dort wollte ich entscheiden, ob ich den Nachmittag (bei schönster
Sonne) dort relaxen oder noch ein Stück weiterfahren wollte. Ich tankte noch, fuhr dorthin und parkte zunächst außerhalb um mir den Platz anzuschauen (ein ehemaliger Campingplatz). Ja, gefiel
mir, Strom ist inklusive, also heute mache ich einen gemütlichen Nachmittag, so dachte ich.
Denkste.
Mein Auto sprang nicht mehr an. Piep, piep, piep, rödel, rödel, nix geht. Zudem zeigte das Display jetzt auch noch ein Zeichen für "Motorselbstdiagnose unterbrochen". Und nun?
Ich habe dann meinen Autobilclub angerufen, die würden jemanden schicken. In der Zwischenzeit sprach mich ein netter Franzose an und hat mir dann mit Starthilfekabel geholfen, da konnte ich den Motor wieder starten, aber ist doch schon komisch, denn die Batterie kann ja nach 3 Tagen Autofahrt nicht leer sein, nicht? Während ich noch überlegte, kam der Pannendienst und da mein Motor lief, sollte ich ihm zur Werkstatt folgen, dort könne er eine neue Batterie einbauen. Die Verständigung ging über Google Übersetzer. Manche so neumodischen Dinge sind einfach Gold wert.
Wir fuhren also zu einer Citroen-Werkstatt (Fiat, Peugeot und Citroen sind ja fast baugleich), man baute die Batterie aus (endlich weiß ich jetzt, wo die überhaupt ist), sie wurde diagnostiziert
- und ist völlig in Ordnung.
Man hat dann aber doch noch die Fehlermeldungen ausgelesen, alles überprüft, Fehlermeldungen dann alle gelöscht, das Zeichen erscheint nicht mehr - und so wurde ich dann entlassen. Auto läuft.
Und das alles kostenlos (wird vermutlich über den Automobilclub beglichen).
Der Nachmittag war vorbei, aber wenn es nun ohne Probleme wieder funktioniert, dann bin ich ja mehr als dankbar und zufrieden. Der Schreck war immerhin groß. Ich denke, morgen werde ich einfach
noch hier bleiben. Mal schauen.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch, hinüber ins neue Jahr 2025 und nur das Allerbeste für uns alle,
vor Allem Gesundheit und Frieden!
01.01.2025
Ein neues Jahr hat begonnen und ich habe den Wechsel verschlafen, denn hier gab es keine Raketen und Böller.
Und - wie angedacht - bin ich heute hier in Ussel geblieben, es gab noch so einiges nachzuarbeiten und auch mal ein bißchen vorauszuplanen bzw. umzuplanen. Das Wetter macht es wieder einmal anders als die Apps es vorausgesagt hatten und so kommt in den nächsten Tagen eher Regen und Wind, statt schönes Wetter am Stück.
Zum Glück gibt es viele Wege nach Spanien.
Morgen geht es auf jeden Fall weiter.
02.01.25
Und noch mal war's heute ein langer Fahrtag, aber es lief sehr gut über die Autobahn, nur leider doch auch teuer. Aber das weiß man ja, wenn man die Autobahn in Frankreich benutzt.
Heute früh waren es 2°, jetzt hatte ich 13° am Autothermometer.
Kleines Missgeschick: vielleicht werde ich langsam tüddelig oder ich bin noch nicht wieder richtig in der Fahrroutine, denn ich wollte gegen Mittag einen Platz an der Dordogne ansteuern um eine schöne Rast einzulegen mit Längengrad 0°, und wunderte mich schon, dass mich das Navi eigentlich viel zu früh von der Autobahn lotste, auch sah ich keinen Fluss auf der Karte, aber manchmal dauert es halt länger bis der Groschen fällt. Ich hatte 0° Ost eingegeben, es war aber 0° westliche Länge. Und so bin ich ganz umsonst durch die Pampa gefahren und die Mittagspause fiel dann aus.
Immerhin, ein Reh sprang vor mir über die Straße und für eine Bisamratte, die ohne Furcht die Fahrbahn querte, musste ich fast eine Vollbremsung hinlegen. Aber es ist alles gut
gegangen.
Und morgen erreiche ich dann Spanien und es wird erst mal einen Schlenker nach Süden geben. Vielleicht habe ich am Samstag/Sonntag Glück mit dem Wetter.
Fotos habe ich leider keine für euch.
Noch eine Anmerkung zu Frankreich:
dieses schnelle Durchfahren wird dem Land nicht gerecht. So oft gibt es Hinweis-Schilder auf nette Orte, interessante Sehenswürdigkeiten..... Und für mich steht fest, irgendwann demnächst gibt es eine Bummeltour, nur durch Frankreich, im Frühjahr oder Herbst.
03.01.25
Ich habe zwar gut und ruhig geschlafen, aber diesen Stellplatz kann ich nicht empfehlen. Teilweise matschig, die einzelnen Plätze eng und viele sehr schräg!
Ich bin früh gestartet und zunächst über Landstraße nach Irun weitergefahren. Es gab da keinerlei Hinweis, dass man sich nun in Spanien befindet - das hat man nur an der Sprache auf Tafeln (Reklame) wirklich wahr genommen.
Wie vorhergesagt, regnete es - fast den ganzen Tag -, mehr oder weniger. So war meine Entscheidung wohl richtig gewesen, nicht die Route über den Somport-Pass zu nehmen.
Ich bog dann ab Richtung Süden, über Pamplona, und etliche Schilder (bekannte Namen) wiesen auf den Jakobsweg hin (lang ist's her). Mein Zielgebiet liegt im Großraum Bardenas Reales, und da es mal kurzfristig trocken war, unternahm ich noch eine erste Erkundung, bevor ich den mir bekannten Übernachtungsplatz in Arguedas ansteuerte. Dort waren - überraschend - noch einige Plätze frei.
Ein Foto gibt es heute schon vom für morgen avisierten Fotospot. Spätestens am Nachmittag soll morgen die Sonne erscheinen. Hoffen wir mal.
04.01.25
Für heute früh war Nebel angesagt, der sich so ab 10 Uhr lichten sollte. So hoffte ich auf gutes Fotolicht, vielleicht mit noch etwas mystischem Restnebel?
So startete ich früh um möglichst rechtzeitig bei den römischen Ausgrabungen anzukommen.
Heute früh war der Stellplatz übrigens rappelvoll.
Es gibt zwar auch in der Nähe der Ausgrabungen einen kleinen Stellplatz, der war aber gestern abend (und auch heute über Tag) ebenfalls voll.
Der Nebel war letztlich etwas schneller als ich und hatte sich bereits verzogen. Das Morgenlicht war dennoch toll. Ziemlich genau so hatte ich mir das vorgestellt.
Dieses Ausgrabungsgebiet ist übrigens noch lange nicht vollständig erschlossen und auch von dem, was bereits sichtbar ist, habe ich nur einen kleinen Teil angeschaut, denn in der Hauptsache haben
mich die Säulen des Aquaeducts begeistert. Es hat sich gelohnt.
Ich bin dann wieder zurück auf den Platz in Arguedas gefahren, am frühen Nachmittag konnte ich mir dort noch wieder einen Platz aussuchen.
05.01.25
Heute bin ich noch ein wenig im Hinterland rund um Soria umeinander gegurkt. Ich kann mich nicht so recht für eine Richtung entscheiden.
Zum einen ist verlängertes Wochenende in Spanien - da dürfte an der Küste mehr Betrieb sein als im Hinterland - so denke ich mir. Deshalb wollte ich eigentlich erst am Montag zurück an die Atlantikküste fahren.
Aber: meine Wetter-App zeigt für die kommenden Tagen bis Donerstag immer wieder mal Regen und rote Windfähnchen für die Küste und Wind mag ich ja nun mal überhaupt nicht. Im
Landesinneren gibt es zwar auch Wind aber weniger. So waren meine Gedanken, warum ich zumindest für heute mal Plan B gefolgt bin, der da lautet: dem Fluss Duero von der Quelle bis zur
Mündung in den Atlantik in Portugal zu folgen, zumindest mal damit anzufangen. Und so führte mich die Route heute ins Quellgebiet des Duero.
Mehr oder weniger auf dieser Route liegt ein kleines Dorf, Villar del Rio, in irgendwelchen Bergen, von dem mal im TV berichtet worden war, dass das Dorf und einige andere drum herum drohten
auszusterben.
Das war eine ganz interessante Strecke auf der LR 115 von Ost nach West dort hinauf, überwiegend auch relativ gut ausgebaut.
Und - Überraschung - in dem Dorf wird renoviert, es gibt einen kleinen Wohnmobil-Stellplatz, und, man kann es kaum glauben, da steht eine funktionierende Auto-Waage und Blue Bird darf noch rund 500kg zuladen, denn die habe ich natürlich ausprobiert.
Weiter ging es dann Richtung Quelle des Duero, aber da muss man dann doch noch ein Stück zu Fuß gehen, was ich natürlich nicht gemacht habe. Immerhin, von dem Ort Duruelo de la Sierra zweigt eine
kleine Straße in einen Kiefernwald ab und irgendwo überquert die Straße dann auch den Duero oder anders ausgedrückt, wird dort der Duero zum ersten Mal von einer Straßenbrücke überquert. Von da
aus fuhr ich dann also flussabwärts. In einem Dorf entdeckte ich einen dieser behäkelten Weihnachtsbäume und konnte auch mal anhalten um zu fotografieren. Davon sah ich schon einige in den
letzten Tagen. Ein neuer Trend?
Weiter ging's vorbei an einem großen Stausee nach Soria und noch ein kleines Stückchen weiter, (nicht mehr am Fluss) zu einem Stellplatz, der gute Beurteilungen hat und auch eine Dusche. Dort
stehe ich nun, auch ein wenig windgeschützt, allerdings wieder einmal alleine.
Auch wenn das Autothermometer über Tag ca. 8° anzeigt, der Wind ist eisig und ich bin arg unentschlossen wohin ich weiterfahren soll: Atlantikküste oder Duero oder Mittelmeer zu Wärme und
Sonne???
Vielleicht bin ich da morgen klarer.
06.01.25
Ich blieb in der Nacht alleine, aber es war kein Problem. Besonders heimelig war der Platz allerdings nicht.
Am Morgen folgte ich dann bei Nieselregen-Schauern weiter dem Duero. In einem kleinen Dorf - Riotuerto (über eine Schotterpiste erreichbar) steht, direkt am Ufer des Duero, die romanische Kirche Ermita de Nuestra Senora de Duero, leider verschlossen. Das Dorf ist mehr als "abgehalftert" - das Kirchlein scheint über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten zu sein.
Wer meine früheren Reisen verfolgt hat wird wissen, dass ich schon einmal hier in der Gegend unterwegs war, auf der sogenannten "Burgen-Route" und auf den Spuren von "El Cid".
Einen Besuch der Burg Ruine Gormaz kann ich nur jedem ans Herz legen - sehr imposant. Dieses Mal habe ich sie ausgelassen.
Auf meiner damaligen Tour kam allerdings der Ort El Burgo de Osma zu kurz, was ich dann heute über Mittag nachgeholt habe. Aber - brrr - was für ein eisiger Wind!
Nur, was ich beim letzten Besuch falsch gedacht hatte: der Duero fließt hier gar nicht. Der Schlingel macht einen Bogen um den Ort herum und hier fließt ein anderes Flüßchen. Naja, später folge ich ihm dann wieder und der - ehemals maurische - Ort ist trotzdem einen Kurzbesuch wert. Es waren kaum Leute unterwegs. Lag es am Wetter oder am Feiertag?
Und dann fuhr ich noch weiter bis nach Valladolid.
Hier gibt es einen WoMo-Parkplatz mitten in der Stadt - zumindest stehe ich hier nicht alleine. Das Bezahl-Terminal funktioniert gerade nicht, soll es aber morgen früh wieder tun. Wir hoffen mal.
07.01.25
Liegt es an der Sternenkonstellation (rückläufiger Mars), wie die Astrologen sagen, oder was ist los?
Ich hatte brauchbar geschlafen, saß heute früh am Notebook für unser Forum, die Heizung bollerte (bei 3° draußen) und plötzlich war wieder mal alles dunkel, Heizung aus, alles aus, im Wohnmobil. Nicht mehr genug "Saft" in der Batterie, obwohl ich doch viel fahre? Doof.
Dann ging's ans Bezahlen am Terminal: ja, die 5 EUR wurden genommen, aber es kam kein Ticket heraus, mit dem sich die Schranke öffnen würde. Also wieder mit der Stimme an der Hilfesäule
telefoniert, später kam dann ein Mann, der per Hand öffnete und an den beiden Terminals werkelte.
Übrigens, für alle, die gerne auch Städte besichtigen: Valladolid soll einen netten Ortskern haben. Ich selbst mag keine größeren Städte mehr, meistens jedenfalls.
Schon seit Tagen treibt mich ja die Frage um, wie es auf meiner Route weitergehen soll, ob nordwärts oder südwärts, und jeden Tag lautete der Entschluss wieder anders herum als am Vortag, denn natürlich sehne ich mich nach Sonne und Wärme, andererseits möchte ich aber auch mal endlich die Nordküste erkunden....
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ist das ein Luxusproblem?
Die Windfähnchen haben in der Wetter-App für den Norden von rot auf grau gewechselt, insgesamt ist der Trend besser, und so habe ich mich nun für den Norden entschieden.
Bis Toro (zwischen Tordesillas und Zamora) hab ich den Duero noch begleitet, an seinem Ufer eine kurze Rast eingelegt, dann aber abgedreht um noch ein gutes Stück zu fahren (die Batterie braucht es). Außerdem habe ich Zamora ja schon mal (auf den Spuren des "Cid") besucht. Der portugiesische Teil muss noch warten bis zu einer anderen Reise.
Und nun stehe ich auf dem Stellplatz in Astorga (am Jakobsweg) - momentan wieder mal alleine - und hoffe, dass die Batterie jetzt nicht noch häufiger schwächelt. Aber z.T. muss ich halt auch nachts durchheizen. 100 Ah ist offensichtlich bei diesem Wetter nicht genug, auch wenn gefahren wird. Aber ich denke, irgendetwas stimmt nicht - entweder mit der Batterie oder mit dem Ladegerät.
Bin gespannt, wie es weiter geht.
Gegen 16 Uhr habe ich mich kurzentschlossen doch noch mal hinter's Steuer gesetzt und bin noch weiter gefahren
bis Ponferrada. Hier stehen auch noch ein paar andere Wohnmobile und das Auto ist nochmal aufgewärmt.
Genug für heute, jetzt gibt es was zu essen.
08.01.25
Nää, Leute, es macht keinen Spaß.
Hatte ich gestern von roten und grauen Windfähnchen in der Wetter-App geschrieben? Hach!
Doch der Reihe nach:
Der Stellplatz , ein Parkplatz, in Ponferrada liegt direkt neben der Pilgerherberge. Ja, damals, nur wenige 100 m vor der Herberge begannen die Schmerzen in meinem Schienbein (Knochenhautentzündung) und ich musste auch an Barbara aus Neuseeland und Elmara aus Südafrika denken. Sie waren zu liebgewonnenen Brieffreundinnen geworden, sind leider beide inzwischen verstorben.
Heute früh wurde es überhaupt nicht hell, es blieb bei einer dunkelgrauen Dämmerung, tiefhängende Wolken, aus denen es immer wieder schüttete. Da blieb auch ein Kurzbesuch von O' Cebreiro, den ich normalerweise nicht ausgelassen hätte, auf der Strecke. Kurz vor der Küste riss der Himmel dann auf und die Sonne schien.
Ich hatte mir einen kleinen Campingplatz direkt an der Küste in Foz rausgesucht (ich wollte meiner Batterie mal Landstrom spendieren). Echt ganz nett, 4 deutsche WoMos standen schon dort.
Aber während ich noch zu Mittag aß, frischte der Wind massiv auf, beim Spülen ergoß sich der Wasserstrahl immer mal fast waagerecht (in den Böen). Ein Blick auf die Wetter-App: alles anders, rote
Fähnchen, Gewitter...
Nix für mich, nix wie weg. Bin ich paranoid? Vielleicht. Sie gaben mir das Geld zurück - wäre mir aber auch egal gewesen. Hauptsache weg da.
Ich hatte mir noch einen anderen Platz herausgesucht gehabt (Plan B), ein Stück zurück im Hinterland, auf einem Bauernhof. Ein älteres, sehr nettes Paar betreibt hier neben dem Hof einen Stellplatz. Es gibt Strom, eine heiße Dusche (f. 1 EUR), und ich durfte mir einen Platz an ein paar Hecken auswählen, eher windgeschützt. Allerdings ist es hier bisher ohnehin eher windstill. Ich bin der einzige Gast, die Verständigung läuft über Google. Hier ist es irgendwie urig und ganz nett. Gut, dass ich diesen Wechsel noch vollzogen habe. Aktuell schüttet es gerade wieder.
Morgen schaue ich erst mal nach dem Wetter. Vielleicht bleibe ich einfach noch einen Tag hier. Wir werden sehen.
09.01.25
Guten Morgen. Ich habe sehr gut geschlafen, ohne dass das Auto gewackelt hätte. Hier ist quasi kein Wind.
Da es außerhalb dieser Idylle hier immer noch rote Windfähnchen und Regen gibt bzw angezeigt werden, habe ich beschlossen, heute hier eine Pause einzulegen.
11 Uhr: das war leider Wunschdenken. Die Besitzer verreisen selbst heute Nachmittag. So muss ich nun doch weiter fahren. Ist das schade! Ich hatte mich so auf eine Pause eingestellt, auch um in Ruhe die nächsten Tage zu planen und um die letzten Schlechtwetter-Tage einfach auszusitzen...
Aber gut, "annehmen, was ist" lautet die Devise.
So bin ich mal als erstes zum Leuchtturm von Ribadeo auf der kleinen vorgelagerten Insel Pancha, gefahren. Richtig nett. Eigentlich sind es 2 Leuchttürme. Und - wenn ich richtig gelesen habe - dort gibt es 2 Ferienwohnungen zu vermieten.
Dann fuhr ich zum berühmten Kathedralenstrand, auch wenn Ebbe und Flut bei meinem Timing nicht mitspielten. Um genügend Ebbe abzuwarten, um diese imposanten Felsformationen am Strand ablaufen zu können, da wäre ich später ins Dunkle gekommen. Ich musste ja auch erst noch schauen, wo ich überhaupt übernachten könnte.
Danach folgte ein wenig herum gegurke: 2 Campingplätze gefielen mir nicht, da blieb quasi nur ein Stellplatz in Tapia de Casariego. Momentan ist es wider Erwarten relativ ruhig bzgl. Wind. Erst gegen Morgen soll er wieder auffrischen. Mit mir stehen hier 5 weitere Wohnmobile und ein Geländefahrzeug.
10.01.25
Es war eine eher kürzere Nacht, letzte Nacht.
Irgendwann war ich mal aufgewacht - das kommt schon mal vor - aber dann konnte ich nicht wieder einschlafen, weil immer wieder das WoMo wackelte. Windböen. Nicht wirklich schlimm, aber immer genau dann, wenn ich gerade wieder dabei war einzuschlafen. Irgendwann bin ich dann halt aufgestanden. Es war selbst für mich sehr früh.
Lt. App sollte der Wind weiter östlich aufhören (keine grauen Fähnchen mehr) und ich wollte ja genau in diese Richtung. Mein erster Stop sollte Puerto de Vega sein, aber ohje, mega enge Gassen, das wäre noch gegangen, aber in einer stand ein Müllauto oder so etwas und ich musste einfach woanders hin abbiegen um nicht die Kreuzung zu verstopfen. Damit war dann das Navi überfordert. Einen anderen Weg fand das Navi nicht.
Der Wind frischte auf (genau anders wie vorher gesagt) und ich fuhr zum Cabo Vidio. Dort ist alles schön hergerichtet mit Bänken und Picknicktischen, ein Traum, eigentlich. Ich folgte dem schön angelegten Fußweg, die Böen waren echt stark und da sah ich eine schöne Bank auf der Klippe, ähnlich wie "the best bank". Da wollte ich hin um sie zu fotografieren. Keine Chance. Ich kam gegen den Wind nicht mehr an, konnte auch kaum das Handy festhalten, und wäre beinahe noch hingefallen, weil eine Böe mich erfasste. Es blieb also nur ein Foto aus der Ferne und eins von der Küste.
Nääh, nääh. Sturm-erprobte Nordlichter können damit vielleicht eher umgehen. Ich nicht. Ich gebe auf. Ein Versuch am Anfang, der im schlechten Wetter unterging, ein Versuch jetzt. Für dieses Mal ist es genug, zumal sich die angekündigte Wetterverbesserung in der App erneut um einen Tag nach hinten verschoben hat.
Deshalb bin ich jetzt erst mal nach Lugo auf den Stellplatz gefahren, naja, eigentlich ist es nur ein großer Parkplatz. Hier ist (momentan) kein Wind, aber es regnet.
Das ist mir gerade egal. Hab noch keinen konkreten Plan C, wohin die Reise mich führen wird.
11.01.25
Die ganze Nacht hat es geregnet, aber mein Schlaf war bestens - kein Wunder nach der Nacht davor.
So kam ich heute morgen auch - für meine Verhältnisse - spät weg. Plan C steht - so halbwegs.
Zumindest ist für mich klar: in diesem Jahr mag ich nicht so mega weit runter in den Süden fahren, d.h., Andalusien ist gestrichen. Ans Mittelmeer will ich aber schon noch. Schau'n wir mal. Zunächst geht es quasi zurück Richtung Osten.
Ich schwenkte auf den Jakobsweg ein (der zieht irgendwie immer!) Auch heute blieb O'Cebreiro rechts liegen, aber nach den Bierzo-Bergen wurde das Wetter langsam besser. Leon umfuhr ich auch. Wenn kaum Autos unterwegs sind (anders als in Deutschland) dann kann man es wunderbar laufen lassen.
Ich hatte mal Castrojeriz anvisiert, einen kleinen Ort am Rande der Meseta. Dort sollte es sogar einen kleinen WoMo-Stellplatz gegenüber der Polizeistation geben. Und an den Ort habe ich besondere Erinnerungen.
Auf Foto 1 sieht man: da wo links die PKWs parken, da sollen angeblich die WoMos stehen?!
Ich habe einen Spaziergang durch den Ort gemacht - wie schade - viele leerstehende Häuser..., andererseits urig. Man könnte was daraus machen! Nun gut, momentan ist das nichts.
Ich fuhr weiter zur Kloster-Ruine San Anton - die war zugesperrt. Die Zeit war leider schon fortgeschritten und ich musste nun noch weiterfahren bis nach Burgos zu einem Wohnmobil-Stellplatz im
Norden der Stadt. Trotzdem fuhr ich noch ein kleines Stückchen über die Meseta, die mich damals irgendwie beeindruckt hatte. Und, ja, was ihr auf den Fotos seht ist blauer Himmel !!!
Jetzt stehe ich also zwischen anderen Wohnmobilen auf einem Parkplatz in Burgos und was morgen wird, sehen wir morgen.
12,01.25
Ich fuhr heute weiter - bei strahlend blauem Himmel und ab Soria (hier war ich doch schon mal vor einer Woche oder so?) war es absolut wieder meine Lieblingslandschaft, manchmal dachte ich "wie im Monument Valley", dann wieder alle Pastelltöne im Gestein, dann wieder ein Blick bis zum Horizont.... Zum Teil bin ich diese Straße auch schon in den letzten Jahren einmal gefahren, in umgekehrter Richtung. Nur, leider, es gab nie mal eine Möglichkeit, das, was mir ins Auge fiel, auch zu fotografieren. Dann kam ich auch wieder mal an Fuendetodos vorbei, dem Geburtsort des Malers Goya, und fast war ich versucht die Nacht wieder dort zu verbringen, aber ich probiere auch mal gerne andere Stellplätze aus und so fuhr ich weiter nach Belchite. Der Ort erlangte traurige Berühmtheit, da er im spanischen Bürgerkrieg komplett zerstört wurde. Man hat die Ruinen stehen lassen, als Mahnmal, und hat den Ort quasi daneben neu aufgebaut. Der Stellplatz ist relativ neu und nett angelegt.
Aber, soll ich euch was sagen? Trotz strahlend schönem Wetter: der Wind hat mich wieder eingeholt und er ist arg kalt.
Was soll man dazu noch sagen. Vielleicht soll ich lernen, das einfach zu ertragen?
13.01.25
Es war dann doch eine ruhige Nacht, der Wind hatte sich gelegt.
Heute früh bin ich als erstes zu den Ruinen gefahren, aber - eigentlich klar - das Gelände ist abgesperrt. Man kann nur noch die Kirchfragmente sehen und ein Haus daneben. Und wie sinnlos war
diese Zerstörung, wie jeder Krieg halt.
Später habe ich erfahren, dass man dort eine Führung durch die Ruinen buchen kann - vielleicht ergibt sich irgendwann noch einmal eine Gelegenheit dazu.
Weiter durch karge Landschaft, vorbei an Windkraft- und Solarparks führte mich heute der Weg ans Mittelmeer. Noch stehe ich zwar nicht direkt am Meer, sondern am Ebro, im Ebro-Delta, da stand ich schon mehrmals in den letzten Jahren, aber immerhin.
Und dass ich das auf dieser Reise noch erlebe: Sonne pur, 13° im Schatten, und nur eine leichte Brise. Die ist allerdings kalt. Egal. Ich genieße es.
Der Platz ist gut gefüllt und es stehen einige in der 2. Reihe. Ich hatte Glück, dass gerade ein großes Wohnmobil wegfuhr - so bekam ich einen guten Platz. Man hat nun Bäume gepflanzt. Das sieht ganz nett aus.
Übrigens, es ist Vollmond.
14.01.25
Meine Wind-Geschichte geht weiter.
Nach einer angenehmen Nacht fuhr ich heute früh gemütlich weiter nach L'hospitalet d'Infante um auf dem Campingplatz Cala d'Oque einzuchecken. Ich wollte meiner Batterie mal wieder Landstrom gönnen, außerdem ist das ein ganz angenehmer Platz um dort auch einige Tage am Stück "Urlaub" zu machen. Lt. Wetter-App war nur ganz mäßiger Wind angezeigt. Zuvor habe ich noch schnell was im Ort eingekauft, aber da ging schon wieder ziemlich die Post ab - der Wind hatte mich wieder eingeholt. Die Wetter-App ist nur noch ein schlechter Witz.
Nun, einen "Plan B" - Platz hatte ich noch, ein wenig vom Meer weg, in Ginestar. Es ist ein kleiner Ort mit 4 kostenlosen Stellplätzen und mit wenig bis gar keinem Wind.
Allerdings, die V+E-Station funktioniert nicht mehr und seit 2 Stunden wäscht ein Mann dort sein Auto, und ich stehe bisher alleine hier. Immerhin, die Solaranlage konnte die Batterie ein wenig aufladen, da ja den ganzen Tag die Sonne schien. Ob das für heute Nacht reicht, das werde ich dann merken.
Morgen will ich erneut mein Glück auf dem Campingplatz versuchen. Aber vermutlich muss ich weiter fahren.
Heute gibt es keine Fotos.
15.01.25
Heute früh gab's ein gefrorenes Auto (außen) und Rauhreif auf den Feldern. Das Autothermometer zeigte -2° an.
Die Batterie und die Heizung haben durchgehalten. Ein weiteres WoMo war gestern abend noch gekommen.
Heute bin ich ein kleines Stückchen weiter gefahren, denn in L'hospitalet war es immer noch etwas windig, wenn auch nicht so wie gestern.
Nun stehe ich auf einem kleinen Campingplatz / Stellplatz zwischen Tarragona und Barcelona, habe Landstrom, konnte Frischwasser auffüllen (leider gechlort), und habe den Nachmittag Pause. Und morgen geht es wieder ein Stückchen weiter, vielleicht sogar schon bis Frankreich? Keine Ahnung.
16.01.25
Tja, und diese Reise steht wahrlich unter keinem guten Stern.
Ich bin also heute Richtung Frankreich gefahren, denn lt. Wetter-App sollte es im Großraum Perpignan / Narbonne mal kaum Wind geben, Temperatur um die 10° und Sonne.
Gegen 15 Uhr fuhr ich auf einen kleinen Stellplatz kurz vor Perpignan - und wurde als erstes mit Regen begrüßt.
Um zu gucken, ob der Platz mir taugt, d.h. ob ich gerade stehe oder vielleicht das Auto noch drehe, hatte ich den Motor ausgeschaltet (so wie heute schon zig mal, z.B. an der Tankstelle), aber dieses Mal sprang der Motor wieder nicht mehr an.
Erst als ich den Wagen ein paar Minuten am Landstrom angeschlossen hatte, ging es wieder. Soll man da noch gemütlich und entspannt durch Frankreich gondeln?
Ich kann das nicht.
Das bedeutet: morgen fahre ich auf die Autobahn und hoffe in spätestens 3 Tagen wieder in Deutschland oder gar zu Hause zu sein.
Noch eine kleine Geschichte am Rande: an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich bei Jonquera war ich auf der Landstraße gefahren und kurz vor der Grenze stand an einer Ausfahrt ein
Polizeiauto und ein Polizist draußen an der Fahrbahn und er winkte mich raus. Nanu? Ok, ich fuhr raus und parkte am Polizeiauto und wartete, dass er kam. Es dauerte. Als er dann kam, konnte ich
seiner Gestik und seinem Gesichtsausdruck entnehmen, dass man da nicht parken darf, wo ich stand (und er auch) - und ich soll verschwinden (verstanden habe ich nichts). Ok, bin ich halt weiter
gefahren. Crazy oder?
17.01.25
Never-ending-story?
Heute früh habe ich den Motor gestartet, ging, und erst danach den Landstrom abgehängt. Man ist ja lernfähig.
Aber nun leuchtete wieder die Motorleuchte und eine Meldung erschien im Display: "Motor kontrollieren".
Gut. Die nächste Peugeot-Werkstatt war nicht weit.
Man überprüfte alles und teilte mir mit, dass ich eine neue Batterie brauche, die wurde dann am Nachmittag eingebaut.
So verbrachte ich heute bei schönstem Wetter den Tag in der Werkstatt (von 9-15 Uhr), aber Blue Bird hat nun eine neue Batterie. Ob's nun damit erledigt ist?
Ich fuhr noch zu einem (anderen als gestern) Stellplatz der Kette Camping Car Park und konnte noch eine halbe Stunde die Sonne genießen.
18.01.25
Ich glaube, heute ist ein guter Tag.
Das Auto sprang ohne zu Murren und ohne Fehlermeldung an, die Sonne schien und das sollte so bleiben...
Wer denkt da an's nach Hause fahren?
Ich bin ein wenig durch's Hinterland gegurkt. Mein Navi führte mich einmal über eine spannende, fast einspurige Straße, allerdings kamen mir dort etliche Pritschenfahrzeuge entgegen und es war jedesmal spannend, ob wir aneinander vorbei kommen würden. Ich war wohl in ein Jagdgebiet geraten. Immer wieder standen Streckenposten am Straßenrand.
Letzlich entschied ich mich dann doch für einen Stellplatz, von dem aus das Meer fußläufig erreichbar ist, und - wie ihr auf der Karte sehen könnt - bin ich unter'm Strich nicht weit gekommen. Egal. Endlich mal am Meer, bei Sonne und tagsüber angenehmen Temperaturen, ohne Wind.
Auch wenn der Platz ein großer Schotterplatz ist, irgendwie ist er angenehm, es sind einige nette Deutsche da, momentan habe ich eine Parzelle Luft auf der Schiebetürseite und wenn das morgen früh auch noch so ist, dann bleibe ich vielleicht morgen hier und lege eine Pause ein?
19.01.25
Und erneut hatte ich mich wieder einmal zu früh gefreut.
Gestern abend stellte ich leider noch fest, dass die Solaranzeige nicht mehr funktioniert und auch nicht der Ladebooster - beide tot. Zumindest leuchtete irgendwann der Ladebooster wieder mit seinen vielen Lämpchen und zumindest kam Landstrom im Auto an. Weder Ursache noch Zusammenhang sind mir momentan irgendwie verständlich, aber das ist nun auch egal.
Deshalb bin ich heute endgültig zurück gefahren und nach 9 Std. bin ich gut in Neuenburg auf dem Campingplatz gelandet. Dort traf mich allerdings zunächst der Schlag: die Rezeption macht um 17
Uhr Schluss (im Winter), ich war um 17.15 Uhr da.
Aber zum Glück gibt es noch einen StPl vor dem Campingplatz und den kann man an einem Automaten per Kreditkarte zahlen und bekommt auch Strom.
Momentan funktioniert der Strom und die Heizung. Mehr brauche ich heute nicht mehr.
Und morgen fahre ich dann den Rest nach Hause.
Ach ja: die AdBlue-Anzeige leuchtet nun auch - aber das ist ja nun wirklich mein kleinstes Problem.
20.01.25
...und täglich grüßt ein anderes Problemchen, aber dieses ist eigentlich schon fast zum Lachen und tauchte schon gestern abend bei der Fahrt über die Grenze nach Deutschland auf:
Garmin, also mein Navi, ließ sich nicht mehr auf Deutschland umstellen. Deutschland gibt es schlicht nicht mehr und alle Straßen endeten an der Grenze von Frankreich. Alle Länder stehen zur
Verfügung und zur Auswahl, nur Deutschland nicht (mehr).
Naja, auch dafür hatte ich wieder einen Plan B: ich habe nämlich immer noch ein zweites (altes) Navi dabei und das führte mich heute sicher nach Hause. Abgesehen davon, hätte ich dieses Stück des Weges auch ohne Navi gefunden.
Und nun bin ich also gut und heil wieder zu Hause und muss mal schauen, dass ich mein liebes Auto bis Ostern wieder in allen Bereichen funktionsfähig bekomme, denn wie immer ist ja nach der Reise gleichzeitig vor der nächsten Reise. Schau'n wir also mal, ob das klappt.