Frühjahr 2025: Kurztour in die Bretagne

Dieses Mal gibt es keine Karte zu meinem Bericht.

Wegen der Kürze der Zeit bin ich auf Hin- und Rückweg möglichst eine gerade (kurze) Route gefahren, in der Bretagne habe ich nur einen winzigen Ausschnitt von Orten gesehen.
Ich traf mich mit einer Fotografin aus der Schweiz um von ihr zu lernen, meinen Blick für Details und Bildgestaltung zu verbessern. Hierfür wählten wir als "Übungsobjekte" ein paar alte Schiffswracks aus. Davon gibt es gerade an der bretonischen Küste sehr viele. Deshalb ist der konkrete Ort unerheblich für meinen Reisebericht.
Ich will ihn auch nicht verraten. Und leider war es an dem Feiertag Christi Himmelfahrt inkl. Wochenende wirklich sehr voll, so dass ich dann vor Pfingsten wieder nach Hause fuhr.

Hier also mein Reisebericht:

 

Samstag, 17.05.2025

Nachdem mein Auto vorgestern einen neuen AdBlue-Tank (mit Pumpe) bekommen hat, bin ich heute früh gestartet um doch endlich mal - im 3. Versuch - vielleicht bis in die Bretagne zu kommen.

Schau'n wir mal, ob es dieses Mal klappt.

Mein erster Übernachtungsplatz in Luneville ist von der Camping-Car-Park-Kette. Das ist unkompliziert, wenn auch nicht immer schön gelegen. Ausnahmsweise bin ich heute mal über die A8 gefahren, weil das schneller geht.

Ich rechne mit 3 Zwischenübernachtungen bis in die Bretagne.

 

Sonntag, 18.05.2025

2. Fahrtag. Der Weg nach Westen ist weit....., so kam es mir heute vor. In Luneville war gleich mal eine Straße gesperrt und es dauerte eine kleine Weile aus dem Ort herauszukommen. Dann lief es eigentlich schön bis Troyers.

Dort war die Zufahrt zur Umgehungsstraße gesperrt und mein Garmin Navi versuchte trotzdem mich penetrant immer wieder zurück zur gesperrten Zufahrt zu lotsen. Die analogen Umleitungsschilder waren zunächst sehr rudimentär, aber immerhin gab es sie. Da habe ich einiges an Zeit verloren. Deshalb bin ich dann im weiteren Verlauf mautpflichtige Autobahn gefahren und das war natürlich teuer, aber das weiß man ja.

Immerhin stehe ich jetzt auf einem netten Stellplatz in Orleans, am Ufer der Loire. Schade ist, dass man keinen Zugang zum Wasser hat - ein Zaun sperrt das Gelände ab.

Das Wetter war heute wieder super: Sonne, blauer Himmel mit vereinzelten Schäfchenwolken. So darf es gerne bleiben. Im Stillen hatte ich gehofft heute noch ein bißchen weiter zu kommen, aber es war genug. So werde ich auch morgen die Küste wohl noch nicht ganz erreichen. Ja, der Weg ist weit.

 

 

Montag. 19.05.2025

Orleans hat - glaube ich - noch geschlafen, als ich kurz nach 8 Uhr vom Stellplatz rollte, so kam ich gut heraus aus der Stadt. Es lief ganz gut heute, z.T. wieder mautpflichtige Autobahn, aber es zieht sich einfach. Der Weg ist halt weit.

Aber immerhin, ich habe heute schon mal das Land der Bretonen erreicht. An der Grenze war dann auch Schluss mit mautpflichtigen Straßen, bemerkenswert! Ganz bis zum Zielort durch zu fahren war mir dann doch zu weit. 6-7 Std. hinter'm Steuer sind mir genug. Ich hatte mir da vorsorglich noch einen kleinen kostenlosen Stellplatz notiert gehabt, an einem See gelegen, schön im Grünen, und da stehe ich nun. Zu anderen Wohnmobilen ist großzügig Abstand. Und morgen kommt dann das letzte Stück bis zum vereinbarten Treffpunkt mit Raffaela, meiner Foto-Freundin aus der Schweiz, die schon auf mich wartet.

 

Dienstag, 20.05.2025

Heute war es dann nicht mehr so weit bis zum Campingplatz, der in den nächsten Tagen unser Standort sein wird.
Erst mal ein bißchen "ankommen" und austauschen....

Am Nachmittag ging es dann zu einer ersten Fototour in einen Hafen.

Dort gibt es einen Schiffsfriedhof, wo wir einige schöne Fotos einfangen konnten. Das war sehr beeindruckend. Das Wetter war super, Ebbe und Flut spielten am frühen Abend auch mit - ideale Bedingungen.

Hier ein paar Impressionen (Fotos Nr 6 und 7 sind von Raffaela Bernauer):

 

Mittwoch, 21.05.2025
Am Vormittag hat es erst einmal ein wenig geregnet, dann gab es einen Strandspaziergang zusammen, später mussten dann endlich die Fotos von gestern bearbeitet werden. Und zwischen durch gab es auch immer ein wenig "in der Sonne sitzen" und es sich gut gehen lassen.

 

Donnerstag, 22.05.2025

Nicht weit von unserem Campingplatz entfernt gibt es auch noch einen zweiten Schiffsfriedhof. Die Schiffe sind kleiner und schon viel mehr verfallen, zerfleddert, aber mit interessanten Details. Man muss sie nur entdecken.

Das war unsere uns selbst gesetzte Aufgabe, wieder erst am späten Nachmittag / frühen Abend wegen des schöneren Lichtes. Auf "touristische" Fotos müsst Ihr leider momentan noch warten. Hier bin ich zum Üben, um meinen Blick zu schärfen.

 

Freitag, 23.05.2025

Der neue Tag heute begann sehr früh. Dieses Mal sollte die Morgensonne uns schönes Licht spenden, nochmals bei den großen Schiffen. Kann sein, dass das Wetter ab morgen schlechter wird.

Also ein neuer Versuch und neue Fotos. Ich zeige hier aber nur eine kleine Auswahl und gehe davon aus, dass wir diesen Spot nun auch bald verlassen werden.

Nach getaner Foto-Arbeit gab es im Hafen dann das wohl verdiente kleine Frühstück.

 

Sonntag, 25.05.2025

Das Wetter hat sich leider verschlechtert. Schauer und Wind fegen über's Land. Deshalb fahre ich (allein) heute ein Stückchen weiter. Geplant ist, dass wir uns in den nächsten Tagen dann wieder treffen. Gestern war noch mal "Ruhetag". Erst am späten Nachmittag bin ich noch mal kurz zu den großen Schiffen (und zum Einkaufen) gefahren. Morgen will ich mal den kleinen Ort Locronan besichtigen. Dort gibt es auch einen Stellplatz, wohin ich heute fahren will.

Auf dem Weg dorthin gab es erst mal einen runden Kilometerstand: Blue Bird hat die 80.000 überschritten!

Der Stellplatz in Locronan liegt direkt am historischen Altstadtkern - sehr praktisch. In einer Trockenphase habe ich gleich einen Besichtigungsrundgang unternommen, allerdings ist der Ort viel kleiner als erwartet.

Endlich habe ich dann dort auch eine Schale Cidre probiert. Am Nachmittag kommt nun auch gelegentlich wieder die Sonne durch. Wohin es mich morgen zieht, weiß ich noch nicht so genau.

 

Montag, 26.05.2025

Zunächst schien heute morgen ein wenig die Sonne und so entschloss ich mich spontan hinaus zum Pointe du Raz zu fahren. Ganz kommt man allerdings nicht ans Ende der Landzunge, sondern müsste noch ein ganzes Stück zu Fuß gehen. Ich gebe zu, dazu hatte ich keine Lust, zumal sich das Wetter schon wieder verschlechtert hatte,

Vorher hatte ich allerdings eine Gelegenheit zu fotografieren und auf dem Rückweg gab es auch ein paar Fotomotive. Die Strecke insgesamt war eigentlich ganz nett. Da die Zeit schon etwas fortgeschritten war, fuhr ich zurück nach Locronan zum dortigen Stellplatz.

 

Dienstag, 27.05.2025

Das Wetter ist arg ungemütlich. Genau der richtige Tag um in Quimper bei der Firma Armor Lux vorbei zu schauen.

Das ist die Textilfirma, die Streifenshirts u.a. herstellt, die für diese Gegend hier so typisch sind.

Anschließend fuhr ich auf einen Campingplatz am Meer. Dank Bäumen und Hecken ist der Wind nicht so arg spürbar. Ich war mal kurz unten am Strand, sonst gibt es nichts mehr zu berichten. 

 

Mittwoch, 28.05.2025

Der Vormittag war abermals scheußlich, d.h. feucht und dunkelgrau. Ich hatte in meinem Reiseführer von einem "Museumsdorf" gelesen, mit Reet-gedeckten Häusern, und einem Parkplatz, auf dem WoMos 24 Std. stehen dürfen.

Ich fuhr also mal dahin. Die für WoMos vorgesehene Fläche war mehr als voll, aber es war wohl die richtige Zeit, denn einige fuhren dann weg und später waren fast alle Plätze frei. Wie es heute abend aussehen wird, weiß ich natürlich noch nicht. Ich machte einen Bummel durch's Dorf, das aber noch viel kleiner war als Locronan. Die wenigen Häuser, waren allerdings ganz nett. Gegen Mittag kam dann auch mal die Sonne raus.

 

Donnerstag,29.05.2025

Auch heute früh war es wieder nieselig und dunkelgrau, aber das ändert sich dann immer im Laufe des Tages.

Heute war mein Ziel ein besonderer Foto-Spot. Ein Haus auf einer kleinen Insel, gut zu fotografieren von einem kleinen Hafen aus. Ich hatte Glück und war noch am Vormittag dort (besser zum Fotografieren) und die vielen dunklen Wolken ließen gelegentlich einen Sonnenstrahl durch.

Man merkt, dass Feiertag ist. Zum einen sind wesentlich mehr Menschen unterwegs, zum anderen gab es auf einem Campingplatz leider keinen Platz für mich - erst ab 3 Nächte. Zum Glück entdeckte ich bei "Park4Night" (App) einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe, auf dem WoMos, auch über Nacht geduldet werden.
So kann ich morgen früh nochmals zu diesem Haus fahren. Wer weiß, vielleicht gibt es noch schöneres Foto-Licht.


Gegen 18 Uhr bin ich dann doch noch zu einem anderen StPl gefahren, denn dort, wo ich gestanden hatte, kamen zwar immer wieder Wohnmobile, fuhren aber auch immer wieder weg, und die beiden, die stehen blieben, schienen  nur abgestellt
Der Platz, wo ich jetzt den letzten freien Platz belegen konnte, hat zwar eine tolle Aussicht, ist aber mega laut, direkt an einer Ausfallstraße und alles sehr eng. Schön ist anders (schlimmer als Käfighaltung), aber ich will mich ja auch halbwegs sicher fühlen. 
Wie schon gesagt, es ist voll geworden.

 

Freitag, 30.05.2025

Und so doof wie der gestrige Tag endete, so doof ging er heute weiter und letztlich stehe ich nun doch wieder auf dem kostenlosen Parkplatz (auf dem ich mich gestern unsicher fühlte) und bin heil froh hier einen Platz bekommen zu haben, schattig. Es ist 26° heute (draußen im Schatten) und ich bin den ganzen Tag nur gefahren, ohne eine einzige Besichtigung machen zu können. Überall ist es gerammelt voll. Aber der Reihe nach:

schon um 6 Uhr bin ich heute früh aufgebrochen um bei aufgehender Sonne noch mal dieses Haus zu fotografieren.
Eigentlich dürfen Wohnmobile erst ab 9 Uhr auf den Parkplatz am Hafen. Wunderschöne Stimmung, schönes Licht, und wie ausgestorben.

Dann wollte ich meine Filter an der Kamera ausprobieren, habe ich auch (für Langzeitbelichtung), aber das Ergebnis war, wie ich hinterher am PC sehen musste, äußerst enttäuschend - alles verwackelt. Anfängerfehler. Ich hatte vergessen, den Bildstabilisator auszuschalten, was man machen muss, wenn die Kamera auf dem Stativ steht.

Dann fuhr ich erst mal zu dem Parkplatz, von dem ich gestern noch weggefahren war - sehr gut besucht, aber ich fand noch eine Ecke um in Ruhe zu frühstücken. Ich hätte einfach dort bleiben sollen.
Aber nein, ich wollte ja verschiedene Orte (Häfen) besichtigen. Völlig unmöglich. Sowohl Parkplätze ( für die Besichtigung) als auch Stellplätze (in der prallen Sonne) für die Übernachtung - alles voll. So extrem habe ich das, glaube ich, noch nirgends irgendwann erlebt. Also fuhr ich zurück zu dem Parkplatz unter Bäumen - und das war die Entschädigung für den ganzen verkorksten Tag. 

3 Fotos von heute morgen kann ich immerhin liefern.

 

Samstag, 31.05.2025
Ich bin heute auf diesem Parkplatz geblieben, morgen geht es weiter. Vielleicht treffe ich meine Foto-Freundin nochmals - da warte ich noch auf Informationen.

 

Sonntag, 01.06.2025

Heute ein kleiner Sprung nach Süden. Wir haben uns wieder getroffen, auf einem ganz netten Campingplatz in der Nähe von Guerande. Heute abend ein erster Kurzbesuch dieses sympathischen Städtchens.

Leider gibt es auch heute keine Fotos.


Montag, 02.06.2025

Zuerst bin ich heute morgen zum Einkaufen gefahren, danach noch mal ins Städtchen gegangen um mir noch einen richtigen Eindruck zu verschaffen und euch ein paar Fotos zu liefern.

Der Ort ist mir äußerst sympathisch, dürfen es sich doch auch Bären vor einem Lokal gut gehen lassen. Das nenne ich "Savoir Vivre"!
Raffaela ist gegen Mittag zu einem Ausflug an die Küste aufgebrochen, während ich nun noch auf dem Platz relaxe (schönstes Wetter). Der Platz füllt sich so langsam wieder - Pfingsten naht.

Gut, dass wir morgen abreisen.

 

Dienstag, 03.06.2025
Heute früh haben wir uns nun voneinander verabschiedet. Ich durfte doch einiges lernen und habe einen ersten Eindruck von der Bretagne erhalten. Ich war sicher nicht zum letzten Mal in dieser Region und auch die alten Schiffswracks bleiben ein Magnet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Raffaela.

Überraschend flott ging meine Fahrt heute gen Osten bis kurz vor Tours.

Vielleicht lege ich doch noch einen kurzen Stop in Guedelon ein, bei der Burg, die mit historischen Mitteln erbaut wird. Mal sehen.
Keine Fotos heute.

 

Mittwoch, 04.06.25

Ich stehe auf einem offiziellen Parkplatz / Stellplatz einer kleinen Gemeinde, nahe der Burg Guedelon. Leider ist dort heute Ruhetag, sonst hätte ich sie heute noch besichtigt. Nun also morgen früh.
Ich hoffe, dann kann ich wieder Fotos liefern.

 

 

Donnerstag, 05.06.25

Pünktlich um 10 Uhr stand ich am Einlass zu der berühmten Burg, die seit 1997 erbaut wird, im Rahmen der experimentellen Archäologie. Die Architektur ist Burgen aus dem 13. Jahrhundert nachempfungen. Von Arte gibt es dazu interessante Reportagen:
https://www.youtube.com/watch?v=rubthb26Ti0 
https://www.arte.tv/de/videos/082723-000-A/guedelon-ii/


Mit mir warteten bereits Busladungen von Schulklassen. Ohje!

Aber es war dann halb so schlimm, denn die Schüler wurden ja informiert und unterrichtet und näherten sich so nur langsam der Burg, und als sie eintrafen war ich mit meinem Rundgang bereits fertig.

Ist wirklich beeindruckend zu sehen, mit welchem Werkzeug und welchen Hilfmitteln da gebaut wird, alles per Hand und vor Ort hergestellt.

Anschließend habe ich noch die Statue des berühmtesten Galliers besucht, der gegen Cäsar gekämpft hat, nein, nicht Asterix, sondern Vercingetorix. Auf einem Hügel mit Fernsicht steht er da.

Übernachtet habe ich auf einem ganz angenehmen kleinen StPl der Kette Camping-Car-Park in Chanceaux.

 

Freitag, 06.06.25
Ich bin zurück in Deutschland und stehe auf dem StPl / P in Breisach a. Rhein. Da ich schon mittags hier war, habe ich auch einen brauchbaren Platz bekommen. Morgen dann der Rest über Landstraße nach Hause.

 

 

Samstag, 07.06.25
Und nun bin ich wieder zu Hause.

Resümee: Die Bretagne gefällt mir und ich werde garantiert nochmals oder auch mehrmals dorthin fahren - nur bei der Planung noch besser auf die Feiertage achten. Hätte ich - wie ursprünglich geplant - früher starten können, dann wäre alles super gewesen, inkl. einer länger anhaltenden Schönwetterphase.
Die Schiffswracks haben mich beeindruckt.

Und - wie erhofft - habe ich auch ein bißchen was gelernt beim Fotografieren.
Für mich war es daher, trotz kurzer Zeit, eine schöne und erfolgreiche Reise.